Umbenennung des Platzes am Mahnmal: „Zeitpunkt dieses Antrages ist deplatziert“

Zum Antrag der Passauer Stadträtin Reitmaier und ihrer SPD-Fraktion zur Umbenennung des Platzes am Mahnmal an der Innpromenade in „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ (PNP berichtete) meldet sich nun DIE LINKE zu Wort. Kreisvorsitzender Dennis Neubert erklärt: „Gerne unterstützen wir grundsätzlich die Forderung, dem Platz am Mahnmal einen Namen zu geben, allerdings halten wir den Zeitpunkt dieses Antrages für deplatziert. Schließlich ist die SPD-Fraktion noch im Dezember den inkonsequenten Weg bei der Frage nach der Umbenennung der Max-Matheis-Straße und des Watzlikrings gegangen, sodass diese Straßen auch weiterhin nach Anhängern des Nazi-Regimes benannt sind. Es ist schwer vermittelbar, dass auf der einen Seite der Stadt den Opfern des Nationalsozialismus gedacht wird, auf der anderen Seite jedoch die Ehrung für Anhänger des menschenverachtenden Systems bestehen bleibt. Daran ändert auch nichts, dass nun zusätzlich Schilder darauf hinweisen sollen, dass es hierbei um Unterstützer der Nazi-Ideologie handelt.“

Neubert verweist in diesem Zusammenhang auf ein jüngstes Beispiel aus München. Dort wurde nun vom Stadtrat beschlossen, die Hilblestraße umzubenennen und somit nicht weiter einen Anhänger der NS-Diktatur zu würdigen. Neubert: „München schafft also etwas, was Passau nicht macht. Das Beispiel aus der Landeshauptstadt zeigt jedoch, dass es möglich ist, Unterstützern der Nazis die Würdigung durch Straßennamen wieder zu entziehen, wenn der politische Wille hierzu da ist. Daher frage ich mich schon, warum dies in der einen Stadt möglich ist, aber in Passau nicht gehen soll. Wir werden jedenfalls weiter an diesem Thema dranbleiben und auch zukünftig im Stadtrat und bei Veranstaltungen darauf aufmerksam machen.“